Freitag, 12. Dezember 2014

Umfrage: Ostdeutsche können mit Trendbegriff Nachhaltigkeit wenig anfangen



Nachhaltigkeit ist zu einem viel genutzten Begriff geworden. Den meisten Konsumenten ist aber unklar, was damit gemeint ist. Viele haben auch völlig falsche Vorstellungen. Nicht einmal jeder Zehnte versteht Nachhaltigkeit als Prinzip der Ressourcenschonung. Dies zeigen die Ergebnisse einer repräsentativen Befragung unter 1.007 ostdeutschen Konsumenten, die das Marktforschungsinstitut uniQma aus Leipzig durchgeführt hat.

Noch wenig Durchblick

42% der Ostdeutschen zucken nur fragend mit den Schultern, wenn sie an Nachhaltigkeit bei Lebensmitteln denken. Und jeder Siebte (14%) ist in Sachen Nachhaltigkeit auf der falschen Spur und hält Lebensmittel für nachhaltig, wenn sie eine gleichbleibend hohe Qualität haben, ein langes Mindesthaltbarkeitsdatum haben oder im Einzelhandel jederzeit vorrätig sind. Der Duden definiert Nachhaltigkeit als Prinzip der Ressourcenschonung, "nach dem nicht mehr verbraucht werden darf, als jeweils nachwachsen, regenerieren, künftig wieder bereitgestellt werden kann." Nur 9% der Befragten beschreiben Nachhaltigkeit in diesem engeren Sinne. Merkmale von Nachhaltigkeit sind für sie beispielsweise die langfristige Bewirtschaftung von Ackerflächen, eine artgerechte Tierhaltungen, aber auch die faire Entlohnung anstelle kurzfristiger Profite.

Ungewöhnliche Erklärungsversuche

35% der Befragten machen Erklärungsversuche, die mit einem Nachhaltigkeitsbegriff in einem weiteren Sinn etwas zu tun haben (Mehrfachnennungen möglich). Nachhaltig sind Lebensmittel für Viele vor allem dann, wenn sie aus lokaler und regionaler Produktion stammen, am besten direkt vom Bauern, auf jeden Fall ohne lange Transportwege (18%). Andere verbinden Nachhaltigkeit mit einer umweltschonenden Produktion (12%). Dies umfasst einen ganzheitlichen Herstellungsprozess, bei dem die einzelnen Teile der Produktionskette (von der Futtermittelerzeugung bis zur Verwertung von Resten) effizient und umweltgerecht miteinander verbunden sind. Das Ergebnis einer nachhaltigen Produktion ist ein besseres Lebensmittel, eines das bio, gesund und natürlich ist und das schmeckt (10% der Befragten). Dass Nachhaltigkeit auch weniger Müll und weniger Chemie bedeutet, äußerten 4 bzw. 3%.
Quelle: uniQma GmbH