Freitag, 23. August 2013

Ressourcen der Erde für dieses Jahr verbraucht


Anlässlich des globalen Erdüberlastungstags (Earth Overshoot Day) am 20. August 2013 prangerten Aktivisten von INKOTA, der BUNDjugend und FairBindung den übermäßigen Ressourcenverbrauch Deutschlands an und forderten ein Umdenken hin zu einer ressourcen- und klimaschonenden Wirtschaftsweise. Denn genau ab dem 20.8. befinden wir uns im ökologischen Defizit: Die Ressourcen, zu deren Erneuerung die Erde ein ganzes Jahr braucht, sind für dieses Jahr erschöpft. „Im Prinzip leben wir ab dem 20. August auf Pump, weil die nachwachsenden Ressourcen der Erde nicht mehr zu Verfügung stehen“, erklärt INKOTA-Referentin Christine Pohl. „Deshalb müssten wir eigentlich ökologische Insolvenz anmelden und uns Ressourcen leihen."

Deutsche (ver)brauchen 2,6 Planeten

Das Global Footprint Network berechnet jedes Jahr den Ökologischen Fußabdruck der Menschheit, das heißt den Bedarf an Acker- und Weideland, Wäldern und Fisch sowie den Platzbedarf für Infrastruktur. Dieser wird der weltweiten biologischen Kapazität gegenübergestellt, also dem Vermögen der Ökosysteme, Ressourcen aufzubauen und Müll aufzunehmen. Nach diesen Berechnungen bräuchten wir mittlerweile rund 1,5 Erden, um unsere Bedürfnisse zu erfüllen. Würden alle so leben wie die Deutschen, bräuchten wir 2,6 Planeten. Um den gesamten Ressourcenverbrauch Deutschlands zu decken, verbrauchen wir fast zweieinhalb Mal die Fläche von Deutschland im Jahr.

Ressourcen sind nicht endlos verfügbar

Am Erdüberlastungstag sind die gesamten natürlichen und erneuerbaren Ressourcen wie Wasser, Brennmaterial, Bauholz und Getreide für das jeweilige Jahr aufgebraucht. Ab diesem Tag leben wir nur noch von den endlichen globalen Ressourcenvorräten. Die Folgen des übermäßigen Ressourcenverbrauchs sind schrumpfende Wälder, Verluste an Biodiversität, überfischte Meere, Lebensmittelkrisen, Landübernutzung und die Überlastung der Erde mit Abfällen und Emissionen. Da Treibhausgase schneller emittiert werden, als sie von Wäldern und Ozeanen absorbiert werden können, ist der Klimawandel eine der spürbarsten Auswirkungen der ökologischen Überlastung.

Ökologische Wirtschaftswende ist machbar

„Wir haben nur eine Erde und wir betreiben Raubbau an den Ressourcen unserer Kinder und zukünftiger Generationen“, sagt Robert Fisher von der BUNDjugend Berlin. „Endloses Wachstum kann nicht funktionieren, wir brauchen eine Wende hin zu nachhaltigem Konsum und Wirtschaften“, so Fisher weiter. „Eine ökologische Wirtschaftswende ist machbar und gewünscht, deshalb arbeiten deutschlandweit bereits immer mehr lokale Projekte und Initiativen im Kleinen daran. Die Politik muss dem Rechnung tragen und die richtigen Rahmenbedingungen setzen“, ergänzt Christiane Wegener von FairBindung.