Montag, 11. Februar 2013

Outdoor-Firmen setzen auf Chemiekeule



Nachdem Outdoor-Firmen wie The North Face und Patagonia vor Kurzem wegen Stopfdaunen in ihren Produkten in die Schlagzeilen geraten waren (wir berichteten im Januar), sind es nun die auffällig hohen Schadstoffkonzentrationen in wetterfesten Jacken. Diese waren vom Umweltbundesamtes (UBA) 2012 untersucht worden. Greenpeace hatte im November 2012 die Ergebnisse angefordert.


Peinlich: Testergebnisse geschwärzt



Das Ergebnis des UBA-Tests: In allen 16 Jacken konnten gesundheitsschädliche per- und polyfluorierte Chemikalien (PFC) nachgewiesen werden. In Proben von Campagnolo, C&A, Jack Wolfskin und Tchibo wurden sogar Spuren der EU-weit verbotenen Perfluorsulfonsäure (PFOS) gefunden. Nach Angaben von Greenpeace ließen die Outdoor-Marken Schöffel, The North Face und Vaude sowie die Firma HKM Textil ihre Testergebnisse schwärzen, um zu vermeiden, dass die auffällig hohen Schadstoffwerte bekannt werden.


Transparenz und Alternativen sind gefragt



Greenpeace fordert die Outdoor-Firmen auf den gesamten Prüfbericht offen zu legen. "Die Unternehmen machen den Schadstoffgehalt ihrer Produkte zum Betriebsgeheimnis", sagt Manfred Santen, Chemie-Experte von Greenpeace. "Dabei geht es um gefährliche Chemikalien, die sich global verbreiten und Mensch und Umwelt bedrohen. Nach Angaben von Greenpeace gibt es bereits fluorfreie Alternativen. Mit der Kampagne „Detox“ fordert Greenpeace Textilhersteller auf, Risiko-Chemikalien durch umweltfreundliche Alternativen zu ersetzen.





Greenpeace Kampagne „Detox“ 
http://www.greenpeace.de/themen/chemie/kampagnen/