Samstag, 11. Mai 2013

Am Muttertag faire Blumen schenken





Ein Großteil unser Blumen, überwiegend Rosen, kommt aus ärmeren Ländern. Bis zu 80 Prozent der Arbeiter auf Blumenplantagen in Afrika und Lateinamerika sind Frauen, viele von ihnen sind allein erziehende Mütter. Muttertag bedeutet für sie Überstunden, die sie nicht immer bezahlt bekommen.


Hartes Leben für allein erziehende Mütter



Blumenarbeiterinnen werden in vielen Betrieben grundlegende Rechte, wie die Rechte auf Gewerkschaftsfreiheit oder Existenz sichernde Löhne und Gesundheitsschutz, verweigert. Jüngstes Beispiel für solche Arbeitsrechtsverletzungen bietet die Aussperrung von GewerkschafterInnen der Firma Falcon Farms in Cauca/Kolumbien, die gegen einbehaltende Löhne und mangelnden Gesundheitsschutz protestiert hatten. „Vor allem für allein erziehende Arbeiterinnen reichen die Löhne in der Regel nicht, um grundlegende Bedürfnisse zu decken“, erläutert Gertrud Falk von FIAN. „Gleichzeitig bleibt ihnen aufgrund ihrer Mehrfachbelastung durch Arbeit, Kinderbetreuung und Haushalt kaum Zeit, um sich gemeinschaftlich für ihre Rechte zu engagieren.“


Erklärung für die Rechte von KleinbäuerInnen geplant



Die Menschenrechtsorganisation FIAN ruft daher zur Unterstützung einer internationalen Erklärung für die Rechte von KleinbäuerInnen und Menschen, die in ländlichen Regionen arbeiten, auf. Diese soll ab Juli 2013 im Menschenrechtsrat der Vereinten Nationen erarbeitet werden. Aufgrund der andauernden und vielfältigen Menschenrechtsverletzungen in ländlichen Regionen hat der Menschenrechtsrat der Vereinten Nationen im September 2012 mit den Stimmen der Entwicklungsländer beschlossen, eine Erklärung der Rechte von Kleinbäuerinnen und Kleinbauern sowie Menschen, die in ländlichen Regionen arbeiten, zu entwickeln. La Via Campesina, der internationale Verband der KleinbäuerInnen, hat dazu einen Entwurf vorgelegt.


Fian fordert Unterstützung




Deutschland ist seit 2013 wieder im Menschenrechtsrat vertreten. Im Juli wird dieser mit der Arbeit an der Erklärung beginnen. „Dieser Prozess braucht Unterstützung“, fordert Falk. „Verbände des Blumensektors und zivilgesellschaftliche Organisationen sollen gegenüber der Bundesregierung für die Stärkung der Rechte von KleinbäuerInnen und PlantagenarbeiterInnen eintreten. Der Entwurf von La Via Campesina sollte als Grundlage für die Erklärung des Menschenrechtsrats dienen.“


Aktiv werden



Wer die Blumenarbeiterinnen bereits jetzt konkret unterstützen möchte, sollte am Muttertag auf Blumen aus Fairem Handel zurück greifen. Diese sind bei viele Supermärkten und Blumenläden erhältlich. Adressen deutschlandweit finden sich in der Datenbank von Fairtrade Deutschland (s. u.)  Und in den Sommermonaten sollte man daran denken, Blumen aus deutscher Produktion zu kaufen – sie haben die beste Klimabilanz. Und auch Rosen aus Kenia schneiden – bei all ihren Problemen vor Ort (s.Blogbeitrag Fairtrade-Rosen in der Kritik) – klimatechnisch besser ab, als Rosen aus holländischen Gewächshäusern, die sechsmal so viel Energie benötigen. Achten sollte man im Sommer auch auf Blumen aus ökologischem Landbau. Sie gibt es auf Wochenmärkten und in Hofläden.

Mehr Informationen zu den Rechten von Kleinbauern und Kleinbäuerinnen: www.kleinbauernrechte-jetzt.de 

Hier findet man den nächstgelegenen Anbieter von Fairtrade-Blumen: